Book/Report FZJ-2017-02581

http://join2-wiki.gsi.de/foswiki/pub/Main/Artwork/join2_logo100x88.png
Eine Analyse der Standortbedingungen für Reaktoren



1964
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag Jülich

Jülich : Kernforschungsanlage Jülich, Verlag, Berichte der Kernforschungsanlage Jülich 189, IV, 127 p. ()

Please use a persistent id in citations:

Report No.: Juel-0189-VW

Abstract: Die ständig wachsende Verwendung der Kernenergie stellt die Menschheit vor eine Vielzahl neuer Probleme. Sie sind tiefgreifender als es bisher beim Durchbruch neuer technischer Entwicklungen der Fall war. Unzählig sind dabei die Aufgaben, die mit der friedlichen Verwendung der Kemenergie zusammenhängen. Es darf jedoch nicht geleugnet werden, daß die Kernenergie eine potentielleGefahr für den Menschen sein kann. So nimmt es nicht wunder, daß auch die Standortwahl für Reaktoren eingehender Überlegungen bedarf. Man kann dies natürlich auf alle Anlagen ausdehnen, in welchen mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird. Noch sind die Probleme der Standortwahl und die damit verbundenen Fragen der Sicherheit eines der umstrittenen Kapitel. Sie werden sich erst nach Jahren der Erfahrung endgültig beantworten lassen. Hier wird der Versuch unternommen, die bisherigen Erkenntnisse zu analysieren und daraus Schlußfolgerungen zu ziehen, Bald werden neben den bereits vorhandenen Forschungsreaktoren auch Kernkraftwerke gebaut werden müssen. Es bestehen aber in der Bundesrepublik keine Vorschriften über die Wahl eines Reaktorstandortes. Für die Standortwahl der herkömmlichen Industrien und Energieerzeuger haben sich feste Grundsätze gebildet. Sie trugen und tragen - bewußt oder unbewußt - zu den raumpolitischen Entwicklungen bei. Waren die gewerblichen Niederlassungen früherer Jahrhunderte unabhängig von den Energievorkommen und allein an die großen Handelsstraßen gebunden, so wandelte sich das Bild mit dem Beginn des Industriezeitalters, Man wählte nunmehr seinen Standort in der Nähe des Rohstoffvorkommens oder der Energieträger. Das Beispiel der Hüttenindustrie (4) zeigt, daß durch die technische Entwicklung mehrmals derImpuls zu einer Standortveränderung ausgelöst wurde. Als man etwa 1850 die Erz-Holzkohlenbasis verließ, verlegte man die Hütten an die Kohlengruben. Noch war das Verhältnis Erz : Kohle = 1 : 10, aber bald schlug dies um und als dieses Verhältnis 3 : 1 lautete, verlagerte man die Hüttenbetriebe in die für das Erz frachtgünstigen Gegenden und in die Erzgebiete. So siedelte sich die Hüttenindustrie an den Großschiffahrtswegen oder sogar an den Küsten an. Die Wahl der neuenStandorte war natürlich auch von anderen Faktoren beeinflußt, wie Beschaffung von Arbeitskräften, Landflucht, Absatzmöglichkeiten oder bei Siemens-Martin-Werken von der Schrottbeschaffung. Die Kohlenreviere waren dabei zu Sammelbecken umfangreicher Industrien und damit zu Ballungsräumen großer Bevölkerungsdichte geworden. Der Staat war und ist bemüht, hier ordnend einzugreifen. Es geschieht dies im Rahmen der Landesplanung, deren gesetzliche Grundlagen bis ins [...]


Contributing Institute(s):
  1. Publikationen vor 2000 (PRE-2000)
Research Program(s):
  1. 899 - ohne Topic (POF3-899) (POF3-899)

Database coverage:
OpenAccess
Click to display QR Code for this record

The record appears in these collections:
Document types > Reports > Reports
Document types > Books > Books
Workflow collections > Public records
Institute Collections > Retrocat
Publications database
Open Access

 Record created 2017-04-03, last modified 2021-01-29